Burgkirche


Eingangstor zur Burgkirche

Inspiriert durch die Holländische protestantische Kirchenbaukunst (wie z.B. der Nieuwe Kerk in Den Haag) war die Burgkirche 1701 eingeweiht worden vom frisch gekrönten Friedrich I, König in Preußen. Statuen der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe haben das Tor zur Burgkirche einmal geschmückt.


Grundiß der Burgkirche

Es war lange Zeit zweifelhaft, wer diese Orgel erbaut hat. Nach GAUSE (1996: Tl.II, S. 111) war die Orgel 1724 vollendet von Johann Josua Mosengel und sollte bis 1944 vorhanden gewesen sein (GAUSE ibid.). Der Prospekt sieht aber ganz anders aus als Mosengel meistens erbaute, wie etwa in der Königsberger Dom, in Heiligelinde oder Stockheim (Ordenskirche). FRITSCH (1930: S. 19) spricht sogar von "die in der Form künstlerisch wertlose Orgel".

Der unterstehende Abbildung ist veröffentlicht worden in FRITSCH (1926: S. 20).


Inneres der Burgkirche mit Orgel

Durch freundliche Vermittlung von Herrn H. Müller (Siegen) erhielt ich glücklicherweise eine Photokopie mit einer großere Abbildung der Orgel. Die Orgel weist eine andere Farbgebung auf als der Abbildung oben.

Der Prospekt der Orgel gleicht mehr der Königsberger Schloßkirchenorgel. Tatsächlich gibt das Buch (MDG) aus dem unterstehende Abbildung stammt, Georg Siegmund Caspari an als Orgelbauer. Das Instrument sollte in 1726 vollendet gewesen sein.

RENKEWITZ, JANCA & FISCHER 2008 (Seite 254 ff.) schreiben diese Orgel Caspari zu als Probestück, aber unter der Verantwortung von Mosengel in 1726 erbaut. Es hatte 27 Registern, 2 manuale und Pedal.
Die Disposition ist überliefert in einer sekundärer Quelle aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts (LUTZE 1831: 61):


Hauptwerk

1. Bordun 16'
2. Prinzipal 8'
3. Jula 8'
4. Oktav 4'
5. Spielflöte 4'
6. Quinte 3'
7. Oktav 2'
8. Oktav 1'
9. Mixtur III
10. Trompete 8'

Rückpositiv

1. Gedackt 8'
2. Prinzipal 4'
3. Flöte 4'
4. Nassat 3'
5. Oktav 2'
6. Terz 1 3/5'
7. Scharff II
8. Chalumeaux 16'

Pedal

1. Principalbass 16'
2. Subbass 16'
3. Principal 8'
4. Gedackt 8'
5. Oktav 4'
6. Oktav 2'
7. Posaune 16'
8. Trompete 8'


In 1900 wurde die Caspari-Orgel pneumatisch umgebaut. In 1936 erstellte Kemper ein Neubau im alten Gehäuse, auf 3 Manuale und Pedal mit 50 Registern (RENKEWITZ, JANCA & FISCHER 2008: 256).


Orgel der Burgkirche

Die 1944 total ausgebombte Kirche ist nach 1945 abgebrochen worden.

Die ausgebrannte Burgkirche

Lieber aber schließen wir diese Seite ab mit eine schöne Abbildung der Burgkirche im Ostpreußischen Winter:


Die Burgkirche im Schnee